Am unterziehst Du Deinen Kleiderschrank einer gründlichen Prüfung und Zensur. Gerade jetzt in der Frühlingszeit wirkt das ungemein befreiend, und wann haben wir dazu mehr Zeit als jetzt während der Quarantäne!
Warum das Ausmisten Detox für Deine Seele ist
In, an und vor deinem Kleiderschrank fängt Dein gutes Aussehen an. Sogar deine (Selbst)Sicherheit und dein Stil haben mit ihm zu tun. Ein geordneter Schrank ist noch dazu die einzige Chance, alles zu tragen, was Du besitzt und die Sachen so zu kombinieren, dass es schnell geht und obendrein klasse aussieht.
Warum? Weil du weißt, was du alles hast, und es auch sehen kannst. Darüber hinaus spart ein übersichtlicher, gut sortierter und durchdachter Kleiderschrank Zeit, Geld, Nerven und macht Spaß!
Du solltest in Deinem Schrank nur Sachen haben, die einwandfrei aussehen, Dir von der Grösse passen, zu Deinem aktuellen Stil und Lebenssituation passen (ich trage auch nicht mehr die gleichen Teile wie vor 10 Jahren) und Dich einfach umwerfend aussehen lassen. Ein weiterer Vorteil ist, dass somit die Zeiten vorbei sind, in denen Du morgens eine Viertelstunde vor Deinem vollen Kleiderschrank stehst und trotzdem meinst, dass Du nichts zum Anziehen hast. Darüber hinaus erfreuen Dinge, die noch in Ordnung sind, aber nicht mehr zu Dir passen, eine andere Person.
Wenn Du Deinen Schrank erst einmal von allem Überflüssigen befreit hast, erkennst Du ausserdem genau, welche Schlüsselteile Dir vielleicht noch fehlen, um Deine bestehenden Teile mit neuen zu kombinieren. Erstelle am Besten eine Wunschliste mit den Teilen, die Du Dir für die kommende Saison wünschst. So kannst Du Dir Dein Budget rechtzeitig einteilen und vermeidest Fehlkäufe.
Los geht’s!
Am Besten hälst Du dazu einen Altkleider-Sammlungssack, einen grossen Müllbeutel, einige günstige Kleiderbügel, Schonhüllen wie von der Reinigung, eine Papiertasche, einen Notizblock, einen Stift und eine Tasse Tee bereit.
Schritt 1 – der Müllsack
Alles, was ausgeleiert ist, Löcher oder Flecken hat und nicht mehr durch einen kleinen Eingriff Deiner Änderungsschneiderin wie neu aussieht, kannst Du getrost wegwerfen.
Schritt 2 – die Altkleidersammlung
Alles, was Dir nicht mehr passt und was Du jahrelang mit dem Vorsatz aufbewahrt hast, noch die 5-10 kg abzunehmen, kommt in den Altkleider-Sammlungssack. Deine Kleidung sollte Dir ausnahmslos passen, bequem sein und nirgendwo kneifen und Dir ein permanent schlechtes Körpergefühl geben. Also weg damit!
Ebenfalls getrost aussortieren kannst Du zu Sachen, die nicht mehr zu Deinem aktuellen Lifestyle, zu Deinem Alter und zu Deiner aktuellen Lebenssituation passen. Das kurze, enge Partykleid aus den 20gern passt vielleicht nicht mehr zur berufstätigen Mama in ihren Enddreissigern. Trenne Dich davon und mache eine andere Trägerin glücklich, die sich vielleicht keine schönen Sachen leisten kann.
Vielleicht hast Du Dich ja auch an einigen Kleidungsstücken einfach nur satt gesehen? Dann sortiere auch diese aus. Behalte die schönen Erinnerungen auf Fotos und in Deinem Kopf, nicht als Ballast in Deinem Schrank.
Die Zeit ist vorbei, auch zuhause Deine hässlichsten Sachen zu tragen, nur weil Du zuhause bist. Stattdessen solltest Du zuhause auf bequeme, atmungsaktive und trotzdem feminine und elegante Kleidung setzen. Ja – der Spagat ist möglich! Sortiere also auch Homewear aus, die mit Cartoons bedruckt sind und eher zu Teenies als zu Dir als feminine, stilvolle Frau passen.
Schritt 3 – die Änderungsarbeiten
In diese Kategorie fallen alle Sachen, dessen Stoffe nicht abgenutzt und fleckenfrei sind, die Dir gefallen und die zu Deiner Garderobe passen, aber die vielleicht ein klein wenig abgeändert werden müssen, damit sie perfekt sitzen.
Kleine Anpassungen durch die Änderungsschneiderin Deines Vertrauens können wahre Wunder bewirken? Manchmal reicht es aus, den Rocksaum 3 cm zu kürzen, damit Deine Beine optimal zur Geltung kommen. Vielleicht ist eine Hose ein klein wenig zu kurz? Falls es auf der Innenseite genug Nahtzugabe gibt und der Saum nur umgeschlagen ist, sprich Deine Schneiderin auf einen „falschen Saum“ an, um die Hose um 3 cm zu verlängern. Vielleicht hast Du ja eine „Sanduhr“-Figur und fühlst Dich in kastigen Oberteilen unförmig? Bitte Deine Schneiderin, Blusen, Jacken oder Mäntel leicht zu taillieren – Du wirst sehen, das wirkt Wunder!
Vielleicht liebst Du auch ein Kleidungsstück, möchtest es aber ein wenig aufpeppen? Dann sei kreativ und personalisiere es durch Stickereien, Spitze, etc. Auf Youtube findest Du unzählige DIY-Methoden.
Schritt 4 – die Saisonale Auswahl
Verfügst Du über einen trockenen Speicher mit ausreichend Höhe für eine Kleiderstange und Platz für ein paar luftdichte Kisten? Dann nutze diesen Luxus, um dort den Teil Deiner Garderobe zu verstauen, den Du in der aktuellen Jahreszeit nicht brauchst. Das macht Deinen Kleiderschrank viel übersichtlicher.
Verstaue in der wärmeren Jahreszeit Deine Wintergarderobe auf den günstigen Kleiderbügeln und unter Plastikhüllen von der Reinigung oder in Kleidersäcken sowie in luftdichten Kisten von z.B. IKEA. Das schafft mehr Platz in Deinem Schrank, und Du wirst Dich zu Beginn jeder Saison wieder neu auf Deine aktuellen Kleider freuen, ohne dass Du Dich an ihnen satt siehst.
Schritt 5 – Ordnung ist das halbe Leben
Sortiere Deinen Kleiderschrank optimal, um Deine Kleidung knitterfrei zu halten und sofort das zu finden, was Du brauchst.
Ausserdem gilt: Jeder noch so ordentliche Kleiderschrank wirkt schnell unaufgeräumt, wenn er bis auf den letzten Zentimeter vollgestopft ist. Deshalb: Hängen Sie Kleiderbügel nie zu eng und stapeln Sie T-Shirts und Pullis nie so hoch, dass sie umzukippen drohen. Es wäre doch schade, wenn Sie die Hälfte Ihrer Kleidung nicht mehr tragen, weil Sie sie schlecht sehen oder nicht gut dran kommen.
In Schubladen:
• Schaffe dir einen separaten Bereich für Schmuck und (Hand-)Taschen
• Slips, Unterhemden – rollen, legen
• BH’s separat mit genug Freiraum um die Körbchen legen (wattierte Körbchen nicht umgedreht ineinander stülpen)
• Socken, Strümpfe paarweise – gerollt, ineinander stülpen
• Strumpfhosen, Strümpfe – gerollt, ineinander stülpen. Feines gerne in durchsichtige Beutel packen, damit sie intakt bleiben und keine Fäden ziehen, aus denen Laufmaschen werden
• Schals, Tücher – zusammengelegt, gerollt 1-lagig, so dass sie von oben sichtbar sind
• Gürtel – aufgerollt, z.B. in schöne Schuhkartons, ebenfalls von oben einsehbar
An die Stange:
Hosen, Röcke, Kleider, Anzüge, Kostüme, Hemden, Blusen farblich oder nach Art sortiert
Auf die Regalböden:
T-Shirts, Tops, Pullover, Strickjacken, Sweater
Bonustipp: Wer seine Kleidung nicht nur nach Kategorien wie Jeans, T-Shirts und Pullover, sondern auch nach Farben auf dem Kleiderbügel oder in Fächern sortiert, findet sich leichter zurecht und vermeidet, dass aus Ordnung schnell Chaos wird.
Schritt 6 – die Analyse
Nach dem Ausmisten, also Reduzieren der vorhandenen Garderobe, hast Du nun Platz für all die Teile geschaffen, die du wirklich brauchst. Das macht es leichter, das perfekte Outfit zu finden.
Prüfe nun Deine Kleidungsstücke auf Kombinationsmöglichkeiten. Fehlt Dir zu Deiner Lieblingsbluse noch die passende Hose und ist dies der Grund, warum Du diese selten trägst? Oder ein passender Übergangsmantel zu Deinen Kleidern? Dann setze eine Wunschliste mit den Teilen in den entsprechenden Farben auf, die Dir zur Vervollständigung Deiner Garderobe fehlen.
Die perfekte Capsule-Garderobe besteht ausserdem zu 70% aus zeitlosen, gut sitzenden Basics aus hochwertigen, atmungsaktiven Stoffen und zu 30% aus saisonalen Trendteilen, deren Stoffe nicht ganz so hochwertig sein müssen. Generell gilt: „Qualität vor Quantität“. Folge nicht einfach jedem saisonalen Trend, sondern suche Dir nur die Teile / Schnitte aus, die zu Deinem Typ, Deinem Alter, Deinen Proportionen und Deinem Geschmack passen. Suche Dir nur „Deine“ Farben aus; d.h. Farben, die Deinen Teint zum Strahlen bringen. Hilfreich ist hier auch die Investition in eine professionell Farbtyp-Beratung. Wichtig ist, dass Du nur die Teile auf Deine Wunschliste schreibst, die Deine bestehende Garderobe ergänzen und sich in der Farbgebung und in den Schnitten unkompliziert kombinieren lassen.
Schreibe neben jedes Kleidungsstück auf Deiner Wunschliste, wieviel Du dafür ausgeben möchtest und versehe es mit Prioritäten. 1 für „muss ich haben“, 2 für „wäre schön“ und 3 für „eventuell“. So erkennst Du schnell, wieviel Du für die nächste Saison einplanen musst bzw. was Du Dir realistisch leisten kannst und was nicht.
Schritt 7 – Stöbern und Shoppen
Stöbere im Netz oder in Deiner Lieblingsboutique nach den Teilen, die perfekt zu Deiner Suche passen. Die Wunschliste kannst Du ausserdem dazu verwenden, Deine Liebsten rechtzeitig vor Deinem Geburtstag, Muttertag oder Weihnachten über Deine Wunschteile zu informieren. Sie werden für Anregungen dankbar sein und können vielleicht den einen oder anderen finanziellen Beitrag dazu leisten.
Hake jedes Teil auf Deiner Liste ab, sobald Du es gekauft hast. Das schafft Glücksgefühle und Erfolgsmomente.
Schritt 8 – auf geht’s!
Damit du den Weg genießen kannst: Nimm dir Zeit dafür, schieb es nicht zwischen zwei Termine. Leg dir gute Musik auf oder höre ein gutes Hörbuch. Mach dir einen Tee oder Kaffee, halte etwas zu trinken und essen bereit, damit du zwischendurch nicht unterbrechen musst. Und dann: Leg los! Wenn dir die Motivation zum Start fehlt: Ausmisten ist für manche ein bisschen wie die Steuererklärung: Freue dich auf das Ergebnis!